Berlin bei Tag und Nacht – Zwischen Demokratie und Großstadtleben 

Wie jedes Jahr ging es für alle zehnten Klassen des Kurfürst-Balduin-Gymnasiums zu Beginn des Schuljahres vom 25.08.2025 bis zum 29.08.2025 auf Klassenfahrt in unsere Hauptstadt Berlin. 

Sie begann am Hauptbahnhof in Koblenz, von wo wir in zwei Gruppen zu verschiedenen Zeiten Richtung Frankfurt losfuhren, um dort in den ICE nach Berlin umzusteigen. Dadurch, dass der erste Zug für Gruppe 1 eine Verspätung von 30 Minuten hatte, verpasste diese ihren Anschlusszug nach Berlin.  

Mit insgesamt drei Stunden Verspätung erreichte sie endlich deutlich später als die andere Gruppe Berlin. Trotz der längeren Fahrt blieb die Stimmung in der Gruppe überwiegend positiv und alle freuten sich riesig auf die Zeit in Berlin.  

Gegen 15:15 Uhr erreichten die letzten unser Hotel, das sich in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof befand.  

Klassenweise erkundeten wir nach dem Beziehen der Zimmer verschiedene Ziele, wie den nahegelegenen Reichstag, den wir nach einem kurzen Fußweg von etwa fünf Minuten erreichten, das Brandenburger Tor, die Siegessäule oder eine Gedenkstätte für die ermordeten Juden Europas.  

Am frühen Abend hatten wir etwa drei Stunden zur freien Verfügung, um die Stadt in kleinen Gruppen zu erkunden, essen zu gehen oder zu shoppen.  

Abends sahen wir uns mit allen Klassen um 20:30 Uhr eine eindrucksvolle Film- und Lichtprojektion zur Geschichte Berlins an der Spree an.  

Nach der Vorstellung kehrten wir alle müde, aber voller neuer Eindrücke ins Hotel zurück. Der erste Tag war ein toller Start in unsere Klassenfahrt. 

Am Dienstag fuhren wir nach dem Frühstück mit der Tram zu der Gedenkstätte Hohenschönhausen, die zu Zeiten der DDR eine Verhör- und Haftanstalt für politische Gegner der DDR war. Nach einem Informationsfilm wurden wir in Kleingruppen durch die Gedenkstätte geleitet. Zu Beginn erzählten die Guides uns etwas über die verschiedenen Gebäude, führten uns zu den Zellen der Häftlinge und zu den Räumen der Leiter der Vollzugsanstalt, in welche man auch selbst gehen konnte. Das ganze Gefängnis war damals mit einem Alarmsystem ausgestattet – ein Seil, das sich durch das ganze Gebäude schlängelte und bei einem einfachen Kontakt Alarm auslöste. Insgesamt war es eine informative und gute Führung, welche einem verdeutlichte, unter was für Bedingungen die Häftlinge oft monatelang leben mussten und man konnte auch die beklemmende Atmosphäre in den Zellen und im Gebäude spüren. 

Nachdem wir am Vortag etwas länger schlafen durften, starteten wir am Mittwoch schon um kurz vor acht zum Deutschen Bundestag. Dort wurden wir vor dem Einlass erstmal gründlich durchsucht. Wenig später wurden wir im Plenarsaal auf der Zuschauertribüne von einer Dame erwartet, die uns einiges zu der Geschichte und den Sitzplatzverteilungen im Bundestag erklärte. Danach ging es für uns zu einem Gespräch mit einem Angestellten der CDU-Abgeordneten Mechthild Heil, die als Diplom-Ingenieurin und Architektin vor allem als Vorsitzende im Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen tätig ist und aus Andernach kommt. Wir stellten viele Fragen und konnten mehr über den Arbeitsalltag eines Abgeordneten erfahren. Als unser Gespräch geendet hatte, besuchten wir noch die berühmte Reichstagskuppel, die durch ihre Bauweise, Größe und den Ausblick beeindruckend ist. Mittags aßen wir im Paul-Löbe-Haus neben dem Reichstagsgebäude. Nach der Freizeit am Nachmittag trafen sich alle Klassen wieder und machten, bevor wir zum „Matrix Club Berlin“ zur Schülerdisco aufbrachen, noch einen Spaziergang durch die „East Side Gallery“. Im „Matrix“ durften wir uns bis kurz vor 23 Uhr frei bewegen, während die Lehrer sich die meiste Zeit in einer separaten Lounge aufhielten. Im Schülerbereich gab es u.a. zwei Partyräume, in denen DJs verschiedene Musikrichtungen abspielten.  Nach dem schönen Abend fuhren wir todmüde und einige auch „halb verhungert“ ins Hotel zurück.

Am Donnerstag statteten wir dem fußläufig zu erreichenden Futurium einen Besuch ab. Dort erhielt man einen Einblick in diverse Zukunftsfragen, wie der Umgang mit der Umwelt, Künstliche Intelligenz und vieles mehr. Zeitgleich besuchten andere Lernende die Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße und lernten bei einer Führung noch mehr über die Grenze und ihre Todesopfer. Nach den Ausflügen hatten wir Freizeit, welche vor allem zur Stärkung genutzt wurde. Daraufhin begann nämlich das Wahlprogramm. Dort konnte man im Voraus zwischen vier verschiedenen Ausflügen wählen und wurde demnach zugeteilt. Zur Wahl standen das Spionagemuseum, das Technikmuseum, das Stadion der Alten Försterei und das Anne-Frank-Zentrum.  

Gegen 17:00 Uhr trudelten die verschiedenen Gruppen wieder im Hotel ein. Abends trafen sich viele zum Spielen unten in der Lobby und ließen den Abend bis zur Nachtruhe gemeinsam ausklingen.  

Freitags ging es dann wieder zurück nach Koblenz mit einigen unvergesslichen Erfahrungen im Gepäck.

(Rieke Dünchem, Zoe Bös, Hannah Schenk, Jim Lenz)