Schulgeschichte

Das A- und C-Gebäude im Jahre 2020 und vor ungefähr 60 Jahren

Das Kurfürst-Balduin-Gymnasium ist in seiner heutigen Form eine Gründung aus dem Jahre 1980, hat aber in unterschiedlichsten Vorgängerinstitutionen eine lange und wechselvolle Schulgeschichte, die am Gebäudebestand noch heute ablesbar ist.

1878 wird am heutigen Standort ein Lehrerseminar zur Ausbildung von Volksschullehrern gegründet. Dazu erwarb die preußische Rheinprovinz das Grundstück mit der Villa Weckbecker, auch „Schlösschen“ genannt, die bis heute als Verwaltungsgebäude des KuBa-Gym dient. Das eigentliche Schulgebäude wurde in den Jahren vor 1890 im preußischen Backstein-Einheits-Schulbaustil errichtet und beherbergt heute in seiner alten Aula einen Musiksaal, ansonsten im Wesentlichen Unterrichts- und Aufenthaltsräume für die Oberstufenschüler.
Infolge von Schul- und Lehrerausbildungsreformen wurde 1923 in den vorhandenen Räumen eine Aufbauschule eingerichtet, die das Abitur zum Ziel hatte. Ihr wurde 1926 der Name „Staatliche Kurfürst-Balduin-Aufbauschule“ genehmigt, deren Namensgeber bis heute den Schulnamen prägt.

Nach vorübergehenden Veränderungen im Schulsystem der französischen Besatzungszone konnte zur Zeit der jungen Bundesrepublik in Münstermaifeld wieder das Abitur erworben werden. Ab 1956 war der Schulname „Staatliches Kurfürst-Balduin-Aufbaugymnasium“. Mit der Schaffung der Mainzer Studienstufe (MSS) als neuer Form der gymnasialen Oberstufe und den Möglichkeiten für Haupt- und Realschüler, direkt nach der Mittleren Reife in die MSS zu wechseln, entfielen Grundlage und Daseinsberechtigung eines Aufbaugymnasiums. Zunächst stand Ende der 1970er Jahre der Auflösungsbeschluss des Münstermaifelder Gymnasiums. Jedoch eine breite Initiative, vor allem von Eltern, führte 1980 zur Neugründung eines Vollgymnasiums in Trägerschaft des Landkreises Mayen-Koblenz, das seitdem den Namen „Kurfürst-Balduin-Gymnasium“ hat.Eine etwas ausführlichere Übersicht über die wechselvolle Schulgeschichte bietet eine Zusammenstellung der ehemaligen Aufbaugymnasiasten U. Günther, A. Klaeren, H. Laubenthal, H. Ludwig und H. Wambach. In einem Bericht des ehemaligen Amtsbürgermeisters H. Doetsch lassen sich die Schwierigkeiten gut nachvollziehen, die es bei der Gründung der Aufbauschule 1923 zu überwinden galt. Hans Gappenach, Lehrer am Aufbaugymnasium, befasste sich intensiv mit der Schulgeschichte Münstermaifelds. Zwei Überblicksartikel von ihm, Geschichte der Schule (erschienen 1960) sowie 50 Jahre Aufbaugymnasium 1923-1973, sind für den interessierten Leser verlinkt. Aus eigener Erfahrung berichtet Alois Meyer über das Schul- und Internatsleben in den 1950er Jahren. Unter dem Titel „Existenzkrise und Neuanfang“ beschreibt der letzte Schulleiter des Aufbaugymnasiums und zugleich der erste Schulleiter des Vollgymnasiums, Hans-Rolf Weber, die turbulenten Jahre von 1977 bis 1980.

Heinz Laubenthal verdanken wir eine Zusammenstellung zur Geschichte des Kurfürst-Balduin-Mosaiks und des Triptychons im C-Bau.