Reichspogromnachtsgedenken

Am Abend des 9. November haben auch in diesem Jahr zahlreiche Schülerinnen und Schüler des Kurfürst-Balduin-Gymnasiums der vertriebenen und ermordeten jüdischen Mitbürger in Münstermaifeld gedacht. Im Mittelpunkt des Gedenkens stand in diesem Jahr Edith Bender, eine junge Münstermaifelderin, die mit 16 Jahren ermordet wurde. 

Nach einer Andacht in der Kirche, bei der Konfirmandinnen und Konfirmanden ihre Betroffenheit über die Geschehnisse im Holocaust zum Ausdruck brachten, machten sich die etwa 130 Teilnehmer auf den Weg zur Synagoge. Dabei haben Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe 13 diesen Weg gestaltet. Zu Beginn wurde den Teilnehmern jüdisches Gebäck gereicht, um auch noch einmal zu verdeutlichen, welch kultureller Verlust mit der Vertreibung und Ermordung einherging. Auf einem Flyer waren einige wichtige Angaben über das Leben von Edith Bender zusammengefasst. Ihr Bild, in Puzzleteile zerschnitten wurde ausgeteilt, um es vor der Synagoge gemeinsam zusammenzusetzen. Unterwegs machte der Zug am Haus Untertorstr. 6 halt, in dem Edith gewohnt hatte. In einer Ansprache an die Teilnehmer brachten die Schülerinnen und Schüler ihre Besorgnis über rechtspopulistische und faschistische Entwicklungen in der Welt heute zum Ausdruck. An der Synagoge wartete der Unterstufen-Schulchor, um dem dortigen Gedenken einen feierlichen Rahmen zu geben. Bemalte Steine luden dazu ein sie mitzunehmen und an anderer Stelle abzulegen, um das Gedenken auch an andere Orte weiterzutragen. Die Vertreter der SV verlassen schließlich die Namen der Vertriebenen und Ermordeten aus Münstermaifeld, bevor das Gedenken mit dem jüdischen Totengebet endete.