Wer in den Tagen des Advents in die Häuser im Maifeld blickt, der wird ganz gewiss in vielen Küchen dasselbe beobachten: Alte Familienrezepte werden herausgeholt, Zutaten zurechtgelegt und der Ofen vorgeheizt; denn wer mag Weihnachten schon ohne Plätzchen feiern, gehören sie doch selbstverständlich dazu wie der Christbaum und die Krippe mit Ochs und Esel.
Eine gewisse Parallelität konnte man in diesen Tagen in der Turnhalle des KuBa beobachten: Auch da wurden Zutaten zurechtgelegt, es gab ein Rezept, auch hier wurde kräftig eingeheizt und es gab einen Bäckermeister, der alles zu einem Kunstwerk zusammenführte.
Nicht Butter, Zucker, Eier und Mehl, sondern leibhaftige Schülerinnen und Schüler und tolle Musik von Igor Strawinsky standen bereit, nicht ein altes Backrezept für Spritzgebäck, sondern ein ausgeklügelter Plan für eine Tanzchoreographie lag vor und der Bäckermeister war ein Profi aus Koblenz.
Weil die Theater–AG des KuBa momentan die antike Komödie Lysistrata von Aristophanes probt, an deren Ende ein großer Tanz vorgesehen ist, hatte man einen professionellen Balletttänzer der Compagnie des Koblenzer Theaters eingeladen, um eben für diesen Tanz eine passende Choreographie zu erarbeiten.
Jacob Noble, ein junger Tänzer aus Australien, konnte für diese Aufgabe gewonnen werden und erwies sich als ausgesprochener Glücksgriff: Mit vielen tollen Ideen, einem Talent zum Erklären und einer sympathischen und witzig–motivierenden Art gelang es ihm, in kürzester Zeit die Anwesenden für sich einzunehmen, sie zu einer Tanzgruppe zusammenzuschweißen und ihnen trotz körperlicher Anstrengung einen Tag mit viel Spaß, Freude und Bewegung zu ermöglichen.
Wenn auch ein wenig erschöpft, aber dennoch glücklich und gut gelaunt waren dann alle, weil am Ende eine Choreographie stand, auf die man mit Stolz blicken kann.
Wer übrigens das Ergebnis bestaunen will, der ist herzlich eingeladen, sich eine der beiden Vorstellungen im nächsten Frühjahr in der Stadthalle von Münstermaifeld anzuschauen: Am 8.4.2022 feiert die Theater–AG ihre Premiere, vermutlich in Anwesenheit des Choreographen, für den die Theatertruppe alles geben wird, um ihn stolz zu machen, und am 9.4.2022 folgt dann mit der zweiten Vorstellung auch schon wieder die Derniere.
