Mit viel Vorfreude brachen knapp 80 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 und sechs betreuende Lehrkräfte des Kurfürst-Balduin-Gymnasiums montagsmorgens zu unserer Hauptstadt Berlin auf, um den Schmelztiegel der deutschen Geschichte ausführlich zu erkunden.
Nach einer fast staufreien Fahrt fuhren die Klassen am beeindruckenden Reichstagsgebäude, der Siegessäule und dem Brandenburger Tor vorbei. Viel Zeit zum Ausruhen blieb allerdings nicht, denn es wurde sich direkt ein Überblick über Berlin verschafft. Zu jeder Sehenswürdigkeit hatten die Schülerinnen und Schüler einen eigenen Vortrag vorbereitet. So ging es zum Potsdamer Platz mit seinem künstlerischen Dach und zum Holocaustmahnmal. Danach führte der Weg weiter ins Regierungsviertel, wo eine spektakuläre Lichtprojektion über die Geschichte des Reichtages auf die Fassade des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses gestrahlt wurde. Den Abend ließen die Reisenden mit einem Spaziergang an der Spree und einem abschließenden Besuch in der „StäV“ ausklingen.
Als Zeugnisse des Ost-West-Konflikts im geteilten Berlin besuchten die Schülerinnen und Schüler den Checkpoint Charlie und das Peter-Fechter-Mahnmal. Am Abend ging es dann mit der Tram zum Stasigefängnis Hohenschönhausen, wo die Grausamkeit des Unrechtstaates DDR von einem Zeitzeugen begreifbar gemacht wurde. Die Schülerinnen und Schüler waren von den Erzählungen sehr berührt.
Im deutschen Dom fand ein Workshop in einem nachgebauten Plenarsaal statt, in dem sie die wichtigsten Punkte unserer Demokratie herausarbeiteten und der Klasse vorstellten. Freundlicherweise nahm sich eine Angestellte der CDU-Abgeordneten, Mechthild Heil im Paul-Löbe-Haus Zeit, um den Schülerinnen und Schülern einen Blick in den Alltag im Bundestag zu geben. Im Gespräch stellten sie dann Fragen zu verschiedenen Themen wie Umwelt und soziale Gerechtigkeit. Anschließend wurde ihnen ein Abendessen im Paul-Löbe-Haus mit Ausblick auf die Spree geschenkt.
Besonders schön war später der Besuch der Reichstagskuppel mit Blick ins Parlament.
Auch über das dunkelste Kapitel Deutschlands lernten die Schülerinnen und Schüler einiges. So wurden zum Beispiel durch die zerstörte Gedächtniskirche Gewalt, Brutalität und Grausamkeit des Krieges greifbar. Darauf besuchten die Schülerinnen und Schüler die Ausstellung „Topografie des Terrors“, welche sich an der Stelle des ehemaligen SS- und Gestapo-Hauptquartiers befindet. In dieser fand dann eine mitreißende Führung über die Verbreitung von Angst und Schrecken durch Gestapo und SS statt.
Am letzten Tag wählten die Reisenden weitere Aktivitäten. Darunter waren beispielsweise Besuche im Technik-Museum, im Futurium oder auf der Museumsinsel.
Nachdem die Klassenfahrt selbst die Skeptischen überzeugt hatte, fuhren die Klassen mit viel Musik freitagnachts wieder nach Münstermaifeld. Dort kamen sie dann zwar erschöpft und müde an, dennoch konnten alle schöne Erinnerungen sammeln. Für viele steht fest, dass sie nochmal nach Berlin wiederkommen wollen.